Scroll
by Claudia Kugler
Opening: 13/05/2022 14:00
On view till: 19/06/2022
Opening during düsseldorf photo+:
Fri 13.05.2022 02-08 pm
Sat 14.05.2022 12-06pm
Sun 15.05.2022 12-06pm
Talk
Mon 16.05.2022 6.30pm
Für das digitale oder, besser, digital hergestellte Bild ist Fotografie ein spezifischer Look unter verschiedenen, potenziell verfügbaren display modes, um überhaupt in Erscheinung zu treten. Dagegen will die Fotografie, trotzdem sie von der Digitalisierung betroffen ist, vor allem Fotografie „sein“ – umso mehr, wenn es um den Sonderfall „Fotografie als Kunst“ geht. Es würde nun nicht allzu viel bringen, das Luxusproblem des einen gegen die Existenzfrage des anderen auszuspielen. Vielmehr wäre grundsätzlich nochmals neu das gemeinsame Interesse herauszuarbeiten, das Bilder hinsichtlich ihrer Herstellungsweisen und ihrer Erscheinungsformen „als Kunst“ oder mit Bezug auf sie teilen. Lange genug hat die Fotografie mit ihrem Insistieren darauf, ein besonderes inniges Verhältnis zur Wirklichkeit zu unterhalten, ein Kerninteresse der Kunst verstellt: dasjenige, Sichtbarkeit grundsätzlich erst einmal herzustellen. Die Wirklichkeit zur Erscheinung zu bringen, ist – gerade auf die lange Zeit der Kunst beziehungsweise die kunsthistorisch dokumentierte Diversität ihrer Erscheinungsformen gerechnet – tatsächlich ein Sonderfall. Als künstlerische Problemstellung ist es einerseits durch den hochpopulären und kulturpolitisch entsprechend abgeschöpften performative turn und andererseits durch digitale Technologien – Techniken, die über sich bescheid wissen – zudem in einen gewissen Zugzwang geraten. Das soll nicht heißen, dass sich die Wörter „digital“, „Fotografie“ und „Bild“ nicht in interessante Konstellationen bringen ließen – im Gegenteil. Bildlichkeit selbst als künstlerische Problemstellung zu bearbeiten, bleibt aktuell. Speziell, wenn man Kunst als spezifische Wissensform annimmt, die auf ganz besondere Weise eher „praktisch“ als „theoretisch“ ist. Dies wiederum macht sie für das, was landläufig „Praxis“ heißt, in der Regel unbrauchbar, für die Theorie aber interessant. Grund genug, ein bisschen an der Oberfläche – nicht nur von Bildern – zu kratzen.
„Scroll“ ist der Titel der neuen Publikation von Claudia Kugler. Veröffentlicht durch das Institut für Betrachtung (IFB), bietet dieses Buch erstmals einen umfassenden Überblick über das in zwei Jahrzehnten entstandene und ausschließlich am Computer entwickelte Werk der Künstlerin.
Im Rahmen der Ausstellung von Claudia Kugler im Studio for Artistic Research findet dort am Montag, den 16. Mai um 18.30 Uhr ein Gespräch mit Maximiliane Baumgartner, Hans-Jürgen Hafner, Noor Mertens und Thorsten Schneider sowie eine Präsentation der Publikation „Scroll" statt.
The exhibition is part of:
düsseldorf photo+